Frederiks Geschichte

Frederik ist 7 Jahre alt und lebt mit dem Down-Syndrom. Nach der erfolgreichen Integration im Montessori Kindergarten, den er 3 Jahre besuchte, standen wir Eltern vor einer schwierigen Entscheidung zum Thema "Schule". Unser Wunsch war immer eine Einschulung mit Schulbegleitung in unserer Schule vor Ort, das wäre auch möglich gewesen. Die Schule hätte sich aber nicht an Frederiks Lern-und Entwicklungspotential angepasst, sondern Frederik hätte sich an die Schule anpassen müssen. Es gab da auch immer die Überlegung, wie er sich fühlen würde als einziges Kind mit Behinderung in einer Grundschule. Es war zu dem Zeitpunkt klar, dass er emotional noch nicht sehr gefestigt war. Auf der Suche nach einer Alternative fragten wir im hiesigen HPZ nach, ob die Möglichkeit einer Aussen/Partnerklasse besteht. Ein knappes Jahr später war die Partnerklasse in der Grundschule Erlenau genehmigt und eingerichtet. Das Konzept war für beide Seiten gut, sowohl für das HPZ als auch für die Grundschule. Das brachte natürlich einige Anfangsschwierigkeiten mit, die wir teilweise in Gesprächsrunden lösen konnten. Frederik fühlte sich von Anfang an wohl in seiner Klasse.
 
Er geht nun in die 2. Klasse zusammen mit 6 anderen Kindern mit einer geistigen Behinderung. Sie verbringen täglich etwa 1-2 Stunden mit ihrer Regelklasse, meistens Nebenfächer wie Musik, Religion und Sport. Frederik liest kleine Sätze und heuer soll er im Ansatz rechnen und schreiben lernen.
 
Ich wünsche mir für Frederik, dass für ihn noch mehr Inklusion im schulischen Bereich entsteht und er sich eines Tages ganz normal in der Gesellschaft bewegen und behaupten kann. Unser Traum wäre eine "wirklich" inklusive Schule mit 2-3 besonderen Schülern in jeder Klasse, die nicht aussen vor sind. Frederik lernt viel durch Nachahmung so wie alle Kinder und profitiert daher auch von dem Leitsatz:
 
"Es ist nomal verschieden zu sein"