Sonderpreis der Commerzbank-Stiftung

für das Projekt "Betriebliche Inklusion"

Der Verein FortSchritt Rosenheim e.V. wurde am 19.Oktober 2023 mit dem Preis "Zukunftswege" der Commerzbank-Stiftung geehrt. Mit diesem Preis werden gemeinnützige Einrichtungen und Programme ausgezeichnet, die die berufliche Integration von benachteiligten jungen Menschen in Deutschland innovativ fördern und gestalten.

Ein Ziel, das FortSchritt Rosenheim mit dem Projekt „Betriebliche Inklusion“ verfolgt.


Es geht darum, Menschen zu unterstützen, die ihren individuellen Weg in die Arbeitswelt suchen und ihre beruflichen Möglichkeiten realisieren möchten. Sabine Senfter, die das Projekt seit 2019 leitet, berät und begleitet diese Menschen, hilft ihnen z.B. bei Antragstellungen oder bei der Persönlichen Zukunftsplanung und vermittelt Praktikumsstellen sowie inklusive Arbeitsplätze. Als „Lückenfinder und Mutmacher“, wie sie sagt.

Dieser Einsatz wurde nun mit einer Förderung von 2.000€ und einer Urkunde der Commerzbank-Stiftung belohnt.

Der Verein FortSchritt Rosenheim e.V. bedankt sich neben der Stiftung insbesondere bei der Aktion Mensch, die dieses Projekt durch ihre finanzielle Unterstützung überhaupt erst möglich gemacht hat.

Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger!

Mehr Informationen dazu finden Sie hier oder unter
https://www.commerzbank-stiftung.de/zukunftswege/zukunftswege-2023


Impressionen vom 19.10.23

Weitere Bilder und Videos von der Preisverleihung in Frankfurt.


Betriebliche Inklusion

Die Initiierung eines Kindergartens in Rosenheim (2002), eines integrativen Schulprojekt in Rohrdorf (2005), die Gründung einer inklusiven Schule in Oberaudorf (2013) und eines ambulanten Dienstes (2015) – das alles waren Meilensteine in unserer Vereinsgeschichte. Die Herausforderungen sind mit den Kindern gewachsen, so dass seit September 2019 der Weg weiter geht mit einem von Aktion Mensch geförderten Dienst zur betrieblichen Inklusion.

  • Wie geht es weiter nach der Schule?
  • Wie finde ich einen Ausbildungsplatz oder einen Arbeitsplatz? Gibt es funktionierende Alternativen zu einer Werkstatt für Menschen Behinderung?
  • Welche Möglichkeiten habe ich, wenn ich nicht „werkstattfähig“ bin?
  • Wer kann mich unterstützen?

Das sind Fragen, die sich junge Menschen und ihre Eltern zum Ende der Schulzeit stellen. Aber auch Menschen mit Behinderung, die bereits auf dem 2. Arbeitsmarkt oder in einer Förderstätte beschäftigt sind, suchen nach Alternativen. Oft ist es für sie noch schwieriger als für Schulabgänger, einen neuen Start in ein Arbeitsleben außerhalb der großen Behinderteneinrichtungen zu wagen.

Für wen sind wir da ?

  • Für Menschen mit Behinderung auf dem Weg von der Schule in den Beruf
  • Für Menschen mit Werkstattberechtigung, die nicht oder nicht mehr in einer Werkstatt arbeiten wollen
  • Für Menschen, die einen anderen Weg als die Förderstätte suchen
  • Menschen, die auch ohne diagnostizierte Behinderung Schwierigkeiten haben, einen Platz auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden
  • für interessierte Arbeitgeber

Was sind die Grundlagen?
UN Behindertenrechtskonvention
Bundesteilhabegesetz (BTHG)
Sozialgesetzbücher (SGB)
 
Wie sieht die Praxis aus?
Mit dem Verlassen der Schule und dem Ende der Berufsschulpflicht endet die institutionelle Versorgung von Menschen mit Behinderung, die ein inklusives Umfeld wünschen. Das BTHG eröffnet neue Möglichkeiten, was die Zahl der Optionen erhöht, oft aber auch die Unsicherheit. Theoretisch gibt es viele Möglichkeiten für Menschen mit Behinderung, auch auf dem ersten Arbeitsmarkt –  praktisch sind noch sehr viele Hürden zu überwinden.
 
Es gibt Beratungen durch Arbeitsagenturen und IFD (Integrationsfachdienste). Aber häufig wollen Familien eigene Lösungen finden und scheuen aus verschiedenen Gründen den Weg zu diesen Institutionen. Es erfordert Mut, Kraft und Ausdauer, sich über Empfehlungen hinwegzusetzen, die bewährte Wege in große Behinderteneinrichtungen als die sichersten und einzig möglichen weisen.
 
Was machen wir konkret?
In dem neuen Projekt erweitert FortSchritt Rosenheim e.V. sein bestehendes regionales Netzwerk gezielt um Menschen und Institutionen, die Arbeitsplätze bieten oder vermitteln. Bereits nach wenigen Monaten gibt es enge Kontakte zur Arbeitsagentur als wichtigstem Akteur, zum IFD, diversen weiterführenden Schulen, aber auch zur IHK und Arbeitgebern. Durch unsere Neutralität und den direkten Kontakt zu unseren Vereinsmitgliedern, ihren Familien, Nachbarn, Mitschülern, Kollegen und Bekannten sind wir nahe dran an den Menschen mit Behinderung und ihren Bedürfnissen. Die meisten von uns haben eigene Erfahrungen aus der Familie. Durch diese persönliche Nähe und unser ständig wachsendes Netzwerkwissen ergeben sich zuverlässige und vertrauensvolle Kontakte.
 
Wir beraten jeden individuell. Der erste Schritt ist oft Ermutigung, eigene Wünsche zu erkennen und zuzulassen. Bei Bedarf führen wir eine „Persönliche Zukunfstplanung“ durch. Dann geben wir eine Übersicht über die persönlichen Möglichkeiten und begleiten so lange, wie es gebraucht und gewünscht ist. Dabei ist für jeden etwas anderes gut und richtig, es ergibt sich für jeden Einzelnen ein persönlicher Weg. Das Kennenlernen der Menschen und ihrer jeweiligen individuellen Situation ist entscheidend. Das kostet Zeit – diese Zeit können wir uns nehmen.
 
Wir sind keine Einrichtung, aber mehr als eine Beratungsstelle. Wir helfen bei Pilot- und Modellprojekten und unterstützen nicht nur Arbeitssuchende, sondern auch innovative Arbeitgeber. Wir kooperieren mit Initiativen, Menschen und Vereinen mit neuen Ideen. Wer auf diesem Gebiet erfolgreich sein will, muss Lücken suchen. Wir sind Lückenfinder und Mutmacher. 

Lesen Sie gerne unseren Artikel in Das Band über das Projekt: Lückenfinder und Mutmacher

Brauchen Sie Unterstützung? Melden Sie sich gerne bei uns!

Stand: Juni 2023
 
Kontakt:
Projekt Betriebliche Inklusion (Gefördert von Aktion Mensch)
Sabine Senfter: sabine.senfter(at)fortschritt-rosenheim.de
Mobil: 0160-9235 5820

Hier können Sie den Flyer "Betriebliche Inklusion" herunterladen!