Lukas Geschichte

Obwohl Lukas schon im Kindergartenalter Erfahrung mit Einzelintegration hatte (zweimal die Woche besuchte er einen integrativen, dreimal die Woche einen konduktiven Kindergarten), ging er nicht den klassischen Weg der Einzelintegration weiter. Bei der Einschulung entschied sich seine Familie für die Diagnoseförderklasse der gerade begonnenen Partnerklasse an der Rohrdorfer Grundschule. Seine Mutter fand die Mischung aus sonderpädagogischem Unterricht, konduktiver Förderung und Integration (durch Kooperation) für Lukas optimal. Tatsächlich profitierte Lukas von dem neuen Konzept enorm. Er nutzte die Zeit der Diagnoseförderklasse, um die Kulturtechniken zu erlernen und zu festigen. Er wurde in seiner motorischen Entwicklung stabil und gewann große Selbständigkeit im Alltag. Er entfaltete seine Perönlichkeit als reifer und selbstsicherer Junge und lernte sich – auch in der Umgebung mit nicht behinderten Mitschülern – zu behaupten.

 Im 5.Schulbesuchsjahr wurde er probeweise im Hauptfach Mathematik in die Parallelklasse einzelintegriert. Dies war dank der Aufgeschlossenheit des Rohrdorfer Schulkollegiums ohne bürokratischen Aufwand möglich. So konnte er ausprobieren, ob er mit den nicht behinderten Schülern Schritt halten kann.

Ja, er konnte es!

Mit einem guten Übertrittszeugnis wagte er den Schritt, ins Gymnasium zu wechseln. Lukas ist jetzt 14 Jahre alt und besucht die 6.Klasse des Gymnasiums in Traunstein. Er ist vollständig integriert und schulisch gehört er zu den Besten seiner Klasse. Er hat viele Freunde und fühlt sich sehr wohl im Gymnasium. Das Einzige, was im Schulalltag des Gymnasiums zu kurz kommt, ist seine motorische Entwicklung. Er versucht seine erarbeitete Selbständigkeit zu erhalten, indem er regelmäßig zur konduktiven Nachbehandlung geht. Lukas hat große Pläne für die Zukunft. Er will ein gutes Abitur machen und studieren. Informatik oder Psychologie? Da ist er noch unentschlossen....